Leben

1916 - 1919

Photo von Fritz Baumann in Uniform
Ab 1916 stellt Fritz Baumann in zahlreichen Gruppenausstellungen in der Kunsthalle Basel aus. Private Galerien existieren noch kaum. Anfangs 1917 wagt die Zürcher Galerie Corray die Eröffnung einer Aussenstelle in Basel. In der Sturm-Ausstellung mit zahlreichen klingenden Namen ist auch Baumann mit vier Ölbildern vertreten. Bei den Ausstellungen im Frühjahr 1917 in der Galerie DADA an der Bahnhofstrasse in Zürich, an denen Baumann ebenfalls teilnimmt, lernt er zahlreiche Künstler kennen, die er im nächsten Jahr für die Mitgliedschaft bei der Künstlergruppe "Das Neue Leben" gewinnt, so etwa Marcel Janco und Hans Arp.

Baumann ist der Hauptinitiant der Künstlervereinigung "Das Neue Leben". Zusammen mit Otto Morach, Niklaus Stoecklin und Alexander Zschokke richtet er im April 1918 ein Gesuch an den Basler Kunstverein. Die vier Künstler planen in der Kunsthalle eine "expressionistische Ausstellung". Baumann ist vom Tessin aus die treibende Kraft der Künstlergruppe. In dienstfreien Zeiten zeichnet, aquarelliert und malt er viel. Die bevorstehenden Ausstellungen treiben ihn an. Mit viel Geschick verhandelt er für die erste Ausstellung in der Basler Kunsthalle. Die Eröffnung findet in einem politisch brisanten Zeitpunkt, nur wenige Tage vor dem Generalstreik, statt. Es werden mehr als 250 Werke von 22 Künstlerinnen und Künstlern gezeigt. Neben den Initianten sind Arp, Bailly, Brügger, Lüthy, Mense und Picabia die bekanntesten. Es folgen weitere Ausstellungen in Zürich, Bern und nochmals Basel. Zu der Ausstellung erscheint ein bebilderter Katalog sowie ein Manifest von Baumann mit dem Untertitel "Für die neue Bewegung in der Kunst", in dem es unter anderem heisst:
"Wir glauben nur an eine Kunst. Es gibt für uns nicht den nach Graden eingeteilten Unterschied von sogenannter freier, dekorativer oder kunstgewerblicher Kunst. Wir unterscheiden Kunst oder Nichtkunst."